1975

1975 „90 Jahre Willicher Schützenfest künden über 1.000 Plakate eigenen Stils seit Wochen weit über die kommunalen Grenzen hinaus an. Diese Tradition verpflichtet. Daß es ein echtes Jubelfest wird, dafür hat der ASV-Vorstand die Grundlage geschaffen. Zum erst Male soll die Eröffnung des Festes einen offiziellen Charakter bekommen. Bereits am Freitag wird ein Schützenbaum im Park errichtet werden. Zu diesem Zeremoniell, dem Bürgermeister Dr. Lamers beiwohnt, sind alle Schützen eingeladen“ So in etwa schrieb die Willicher Volkszeitung am 11.Juli 1975. In ihrer Nachbetrachtung am 25. Juli 1975 hieß es:

„Das große Jubiläumsschützenfest ließ wohl keine Wünsche offen. Als 25. Heimatfest nach dem Kriege und im 90. Jahre des Bestehens des ASV wird es als ein Sommerfest in die Annalen des ASV eingehen. Horst I. (Schulze) leitet es mit viel Brillianz ein. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge übergab er das ruhmreiche Königssilber seinem Nachfolger Karl van Bökeln. Königswürde bedeutet Königsbürde, hieß es bei der Inthronisation. Doch nicht nur die Schützen, sondern die ganze Schützenfamilie war es letztlich, die dazu beisteuerte, dass es eine angenehme Last wurde. Wo Karl van Bökel mit seinen Ministern und Königin Luise auf der Bildfläche erschien, waren Sympathiekundgebungen nicht fern. Dies zeigte sich auch bei den Paraden. Es war gar nicht im Sinne des „gestrengen“ Platzmajors Peter van der Velden, dass die Jägerzüge es nicht dabei beließen, an dem König im zackigen Schritt vorbei zu marschieren. Sie riefen dabei „Hipp-Hipp-Hurra“, „Hoch“ oder was ihnen sonst gerade als Ausdruck der Symphatie einfiel.

Erstmalig wurde eine Jury für den Schmuckwettbewerb ins Leben gerufenen. Die  Entwicklung und Beliebtheit des Willicher Schützenwesens wurde in diesem Jahr besonders deutlich. Traten zur Gründung des ASV noch nur 19 „Grünröcke“ an, so waren es im Jahr 1975 schon sechshundert, die zu den Paraden in Reih und Glied standen. Rechnet man die Musikkapellen hinzu, so näherte man sich der Zahl neunhundert. Am Abschlussabend füllte der damalige Schlagerstar Peter Rubin mit über 2000 Besuchern das Festzelt bis zum letzten Platz. Die Musik war auch schon damals mit das wichtigste für das Willicher Schützenfest, auch wenn das sonntägliche Wecken morgens um fünf Uhr schon länger aus Kostengründen entfallen musste.

Trotz vieler Attraktionen wurde das 90. Schützenfest mit einem Minus abgeschlossen. Der Anteil für die Musik machte damals fast fünfzig Prozent der Kosten aus. Heinrich Goldkuhle übernahm das Amt des Geschäftsführers und Hubert Dahler wurde Schatzmeister